Dienstag, 20. Mai 2014

Anelas Geschichten: Vom Bau meines Schwimmteichs

Anelas Geschichten: Vom Bau meines Schwimmteichs

Eine Hundehütte. Das ist es, was ich zu meinem ersten Geburtstag bekommen habe. Sie ist ausreichend groß, kuschelig und dennoch modern eingerichtet und besitzt dazu einen kleinen, aber feinen Garten. Ok, eigentlich ist es gar nicht meine Hundehütte. Ich teile sie nämlich mit meinem Herrchen und Frauchen. Die Bezeichnung Hütte ist auch ein wenig untertrieben. Vielmehr ist die Hütte ein Haus. Da das für meine Ansprüche jedoch nicht ausreicht, hat mein Herrchen letztes Jahr beschlossen, für mich als wasserbegeisterten Retriever einen Schwimmteich in meinen Garten zu bauen.

Von der Idee zur Planung

Mein Garten ist nicht besonders groß, daher waren wir mit der Gestaltung ein bisschen eingeschränkt. Ich wollte auf jeden Fall ein Stück Rasen oder Wiese für mich, wo ich toben, spielen und Apportierübungen machen kann. Dazu brauchen wir eine große Terrasse, auf der wir alle Platz finden, wenn meine Freunde und ihre Herrchen und Frauchen zu Besuch kommen. Damit meine Besitzer ausreichend Zeit haben, sich um mich zu kümmern, sollte der Garten zu guter Letzt pflegeleicht sein. Was also tun mit der übrigen Fläche. Mein Frauchen schlug ein Wasserbecken vor, das vor unser großes Galeriefenster sollte. Ein einfach rechteckiges Becken wenige Zentimeter tief, denn wir sind alle sehr wasseraffin und sitzen gerne dort. Da kam mein Herrchen auf die Idee, wenn wir schon so einen „Aufwand“ betreiben, dann können wir auch gleich einen Schwimmteich bauen. 

Ein Schwimmteich entsteht 

Ein Schwimmteich ist ein Naturpool, also einer, der sich auf natürliche Weise reinigt. Ein Pool mit Chlor kam wegen mir ja nicht in Frage. Das Chemiezeugs würde meinem Fell und meiner Haut schaden. Eine Filterzone aus mehreren Schichten unterschiedlichen Kieses mit Mikroorgansimen sowie bestimmte Wasserpflanzen sollen beim Naturpool für sauberes Wasser sorgen. Durch Skimmer und/oder Pumpen wird das Wasser vom tieferen Schwimmbereich in die niedrigere Filterzone gebracht. Durch diesen Kreislauf reinigt sich das Wasser. Vereinfacht ausgedrückt.
Nachdem wir meine Hundehütte ja erst gebaut haben, ist nicht genug Geld da, um einen Profi für den Bau des Schwimmteichs zu beauftragen. Daher werden Herrchen und Frauchen das meiste in Eigenleistung machen. Los ging es letztes Jahr im Juni.

Der Bagger rückt an

Für den Teich ist natürlich ein ausreichend großes Loch von Nöten. Dass das viel Schweiß und Arbeit ist, dieses selbst auszuheben, versteht sich von allein. Daher hat diese groben Arbeiten ein Bagger übernommen. Ich war mächtig erschüttert, als eines Morgens im Juni ein monströses Ungetüm in meinen Garten gerollt kam. Einmal von der Tatsache abgesehen, dass es gerade so hinein gepasst hat, hat es auch sämtliche Pflanzen platt gemacht. Sehr zur Freude meines Frauchens, die das Unkraut, wie sie es bezeichnet, selbst hätte wegmachen müssen. Ruck zuck hatte das Monster und sein „Monsterfahrer“ (analog zu Baggerfahrer) ein riesiges Loch in meinen Garten gerissen. Als es endlich wieder verschwunden war und ich in meinen Garten durfte, war meine Erschütterung jedoch rasch verflogen. Denn das Loch und die verschiedenen Ebenen waren ein richtiger Abenteuerspielplatz für mich.

Das "Monster" in Aktion

Mein Abenteuerspielplatz

Die Sache mit der Bodenplatte

Das ist ein Thema, das mein Herrchen nicht so gerne anspricht. Diese Bodenplatte ist ihm ein ganz schöner Dorn im Auge. Als Grundlage für die Schwimmzone musste ein Fundament gemacht werden. In sorgfältiger Kleinstarbeit hat er dazu abgesteckt, nivelliert und zuletzt Schalbretter ausgerichtet. Der Tag, an dem der Betonmischer kommen sollte, war einer der wärmsten 2013. Zuerst wurden die kleinen Fundamente für unsere Garage gegossen, anschließend rückte der Betonmischer in unseren Garten vor. Doch wegen des geringen Platzes konnte er nicht weit genug reinfahren und so verteilte sich der Beton hauptsächlich im westlichen Bereich des Schwimmteichs. Beton besitzt verschiedene Fließgrade, je nachdem verteilt er sich dann. Unserer war offensichtlich Grad 1 von 10. Er verteilte sich nämlich so gut wie nicht. Wir hatten somit mehr oder weniger einen Berg auf der rechten Seite. Mein Herrchen nahm´s wie immer locker und verkünstelte sich erst einmal an den Garagenfundamenten. Währenddessen beobachtete Frauchen, wie der Beton härter und härter wurde. In einer anstrengenden Rettungsaktion schaufelte sie schließlich im Alleingang den Beton von rechts nach links. Ohne Frauchen gäbe es vermutlich keine Bodenplatte.

Das war die "Bodenplatte", bevor sie von frauchen gerettet wurde.

Stein auf Stein. Stein auf Stein. Die Mauer will bald fertig sein.

Aufgrund des Platzmangels in meinem Garten bauen wir einen geradlinigen rechteckigen Schwimmteich. Wer mehr Raum zur Verfügung hat, der kann ein natürliches Gefälle von der Schwimmzone ans Ufer bzw. zur Regenerationszone ziehen. Bei uns geht das nicht. Daher müssen wir eine innere Mauer für die Schwimmzone machen und eine äußere, welche die Regenerationszone begrenzt. Herrchen macht das mit Schalungssteinen, die nach dem Aufeinandersetzen mit Beton verfüllt werden müssen und das nach jeder dritten bis vierten Reihe. Darein werden Stahlstangen gesteckt, die für bessere Stabilität sorgen sollen. Wahrscheinlich bekomme ich einen Anpfiff, weil ich die technischen Sachen nicht richtig erkläre ;-).
Die erste Reihe Steine musste erst einmal dem Winter strotzen.

So sieht der Schwimmteich derzeit aus.





Es liegt noch ein ganzer Haufen Arbeit vor uns und obwohl ich Herrchen und Frauchen fleißig mit Buddeln helfe, wird der Schwimmteich vermutlich erst im Herbst fertig werden. Herbst 2015. ;-)
Sobald es was Neues gibt, erfahrt ihr es als Erste versprochen,

                eure Anela

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